Heute, am 23.Oktober 2009, war es also wiedermal so weit. Die jährliche „Nacht der Clubs“ findet in Frankfurt statt. Es handelt sich hierbei um ein Event welcher seit 2001 einmal im Jahr stattfindet. Die Idee dahinter ist gleichermaßen simpel wie auch unrealistisch. Man zahlt einmal Eintritt und kann in viele verschiedene Clubs und Diskotheken eintreten. Dieses mal waren es 22 verschiedene Locations. Ich habe beschlossen nicht an dieser Massenveranstaltung teilzunehmen, weil ich bisher immer enttäuscht wurde.
Es fängt bei der Idee an. Man hat theoretisch die Möglichkeit viele Orte zu besuchen - allerdings geht dies rein rechnerisch gar nicht auf :
von 22.00 bis 4.00 Uhr,= 6 Stunden, = 360 Minuten und insgesamt 22 Clubs
360 Minuten / 22 Clubs = 16,36 Minuten/Club
Nun , jetzt kann man zurecht sagen, dass wohl keiner ernsthaft vorhatte wirklich ALLE Clubs zu besuchen. Das ist wohl wahr und realistisch gesehen hat man sich dann vorgenommen zumindest 3 und maximal 5 Clubs in dieser Nacht zu besuchen. Aber genau hier fängt das Problem an. Für welchen Nachtclub entscheide ich mich? Und da wir Menschen bekanntlich Gewohnheitstiere sind, entscheiden wir uns alle schön brav für diejenigen Tanzschuppen, die wir sowieso regelmäßig aufsuchen. Das ist wirklich schade, denn eigentlich wäre genau diese Nacht optimal dafür geeignet mal etwas Neues auszuprobieren. Aber stattdessen schöne, lange Schlangen an Lokalitäten die auch ansonsten gut besucht sind.
Vorm Walden standen etwa 150 Leute, die alle zu erfrieren schienen und sich einige zum Aufwärmen gemixten Alkohol aus Plastikflaschen zuführten.Vorm Velvet Club und Monza musste man mit mindestens 20 min Wartezeit rechnen. Weiter geht’s zum Living XXL .(ca. 30 min Wartezeit) Vom Instrument des Einlass-Stopps wurde von den Türstehern gnadenlos Gebrauch gemacht. Nun kann man sich vorstellen wie es wohl drinnen aussah und dass es dort nicht besonders viel Freiraum zum Tanzen gab brauch ich nicht noch extra zu erwähnen.Die armen, kleinen Mädels die sich zu leicht angezogen haben liegen Jetzt bestimmt mit 'ner Nierenentzündung im Bett ! (Grüße an euch ;))
Etwa 1 Kilometer weiter westlich war dagegen die relativ neue „SKY Lounge“ ziemlich leer. Auch im Rough Diamond und im Golden Gate herschte gegen 00.15 immer noch toten Stille. Selbstverständlich schreckt das Milieu viele Frankfurter davon ab sich diese Lokalitäten näher anzuschauen - aber gerade solche Events sollten doch zu etwas Neuem einladen. Bezahlt hat man ja theoretisch trotzdem dafür.
Überhaupt frage ich mich, was denn etablierte, gut besuchte Diskotheken davon haben bei diesem Event Jahr für Jahr mit zumachen? Soviel Umsatz kann es nicht abwerfen, immerhin fällt das Eintrittsgeld ja (fast) weg und man bedenken, dass auch das Personal ab einer gewissen Menschen Menge nicht mehr mit Getränken nachkommen kann. Im Schnitt trinkt dann jeder Gast ein Getränk im Wert von 6 Euro. Insgesamt kann man sagen, dass es dieses Mal nicht sooo gut besucht worden war wie die letzten paar Jahre.
Clubs, die sowieso recht bekannt sind und häufig betreten werden, haben den meisten Nutzen von solchen Veranstaltungen. Gerade kleinere, neue oder aber einfach unbekanntere Nachtclubs haben am Wenigsten davon. Sie dienen häufig nur als Auffangbecken für gestrandete Partypeople, die sonst nirgendwo mehr rein kommen können weil es einfach viel zu voll ist! Frankfurt muss sich einfach mal trauen etwas NEUES auszuprobieren!!
(Auch wenn es nur diese eine Nacht lang ist)